Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gedanken zur Nacht


Wir stehen ja kurz vor einem langen Wochenende, für mich als "fast- fertige" Studentin ist das vermutlich weniger spannend, als wenn ich jeden Tag arbeiten würde ;)

Aber ich bin dieses mal auch mit ein paar Freunden für einen Kurzurlaub verabredet. Wir werden das Wochenende an der Mosel verbringen (ja, genau da, wo ich auch mit dem Rad gefahren bin ;) ).
Eben habe ich die ersten Sachen zusammengepackt, vor allem schon mal den ganzen Diabetes- Kram abgezählt und sicher verstaut. Hierbei ist mir (mal wieder) ein Gedanke gekommen, der vermutlich eigentlich völlig überflüssig ist, vielleicht aber auch schon den einen oder anderen auch beschäftigt hat.

Immer wenn ich mir ein Zimmer teile (ich lebe ja ansonsten leider alleine...) mache ich mir im Vorhinein schon Gedanken dazu, ob ich vielleicht meinen Zimmernachbar nachts störe. Also jetzt im speziellen wegen dem Diabetes, nicht weil ich schnarche oder so :D

Aber es ist ja schon so: Zuhause messe ich nachts schon recht häufig, bestimmt jede zweite Nacht, manchmal wenn es besonders schlecht läuft, auch jede Nacht. Das alleine ist schon etwas, was ich ir natürlich verkneife, wenn ich nicht alleine schlafe. Häufig ist das etwas, auf das ich ja recht einfach verzichten kann, ich messe ja nicht aus Sicherheitsgründen, sondern weil ich herausfinden will, wann ich wie ansteige mit dem Blutzucker.

Schwieriger ist es bei Hypos oder Hypers. Wenn ich nachts unterzuckert bin, muss ich ja nun einmal was essen. Zuhause mach ich mich dann auf den Weg zum Kühlschrank und hole mir Saft oder was da sonst noch so leckeres wartet ;) Unterwegs, wenn ich nicht alleine bin, deponiere ich ganz gezielt den Traubenzucker neben meinem Bett. Nicht, um besonders schnell gegen eine Hypo vorgehen zu können, sondern vor allem, um den oder die andere/n nicht zu stören.

Noch unangenehmer finde ich eigentlich, wenn ich abends/ nachts viel zu hoch liege. Ihr kennt das ja alle, eine Pizza falsch berechnet, abends vielleicht einen bis mehrere süße Cocktails gehabt und mit dem Insulin vorsichtig gewesen und man hat ne grässlich hohe Zahl auf dem Messgerät.
Bis die Korrektur wirkt, dauert es. Man hat erst einmal viel Durst, und was rein kommt, muss irgendwann auch wieder raus. Ich hasse es, wenn ich dann die ganze Nacht immer wieder auf die Toilette muss und dabei das Gefühl habe, jemand anderen zu stören!

Vermutlich würden meine Freunde jetzt sagen, dass das doch Quatsch ist, dass ich da doch nichts für kann und sie das gar nicht stört.
Und trotzdem sind das die Momente, in denen ich mich mit meinem Diabetes als Belastung für andere empfinde. Und das ist, bei allem Verständnis, für mich irgendwie belastend.

Auch das CGM fand ich in dieser Zeit nicht hilfreich, schließlich werde ich von den Alarmen erst wach, wenn die Pumpe schon in den "Holen sie einen Notarzt"- Orgelmodus gegangen ist. Da war mein implantierter Sensor mit iPod Anbindung herrlich, am iPod einfach den Ton aus und der Transmitter hat mich durch Vibration geweckt. Aber auf dieses Meisterstück muss ich ja nun wieder verzichten.

Das ist der Grund, weshalb ich bei solchen Ausflügen mit Übernachtungen immer besonders versuche, meinen Blutzucker in einem normalen Bereich zu halten.
Und wie das meistens so ist, klappt es ausgerechnet dann besonders schlecht -.-

Alternative: Schlafen in der Küche??? ;)


Euch allen ein schönes langes Wochenende und einen schönen Feiertag!