Freitag, 31. Oktober 2014

That`s life

Dieser Moment, wenn du die dritte Nacht in Folge zur selben Uhrzeit von einer Hypo geweckt wirst und dein erster Gedanke ist:
"Mist, ich hab immer noch nicht die Basalrate geändert" -.-
Nach zwei O-Saft dann die Änderungen eingespeichert, vielleicht klappt`s ja :D

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Technik- Test



In letzter Zeit hab ich wiederholt das Problem gehabt, dass mein Messgerät den Teststreifen nicht direkt erkannt hat. Aus diesem Grund habe ich bei Bayer angerufen, weil ich gerne ein Zweitgerät hätte mein Messgerät austauschen lassen wollte.

Mein Austauschgerät

Heute kam nun das Austauschgerät und beim Auspacken ist mir mal wieder die Stechhilfe ins Auge gefallen. Ich mag die Microlet von Bayer leider einfach nicht. Sie machen meiner Meinung nach echt die allerbesten Messegräte, aber mit der Stechhilfe kann man echt keinen Preis gewinnen.
Mit dabei war aber (wie immer) auch diese Kappe zur Blutgewinnung an alternativen Körperstellen. Und die wollte ich jetzt doch nochmal ausprobieren :)


Anleitung zur Blutgewinnung an alternativen Körperstellen (der Verpackung des Messgerätes von Bayer beiliegend)

Stechhilfe Microlet mit der normalen kappe (oben) und der Kappe zur Messung am Handballen o.ä. (unten)
Gut, also schnell eine der Nadeln eingespannt (schön bunt, aber ich bevorzuge Stechhilfen mit "Trommeln", also mehrere Nadeln in einer) und die graue Kappe der Stechhilfe gegen die durchsichtige ausgetauscht. Diese Kappe hat vorne ein wesentlich größeres Loch als die üblichen Stechhilfen und man kann die Stechtiefe nicht einstellen was mich am Anfang doch sehr verwundert hat. Obwohl ich mir täglich mindestens 14 mal in die Fingerspitzen pieke und damit absolut kein Problem habe, war mir bei der Vorstellung mir eine Nadel in den Handballen zu rammen doch nicht ganz wohl :D

Viele viele bunte Nadeln...


Hier vielleicht zu erkennen, wie groß der Durchmesser von dem Loch ist!
Gut, dann also wie in der Anleitung beschrieben die Stechhilfe am Handballen (an einer "fleischigen" Stelle, die Anleitung rät dazu, Leberflecken und Knochen zu meiden ;D) ansetzen und feste drücken. Nach dem Auslösen der Stechhilfe muss man dann weiter mit der Stechhilfe auf den Handballen pressen, um den Blutstropfen zu produzieren. Das kennt man sonst von den normalen Messungen anders, da drückt man ja vorsichtig mit den Fingern, bis das Blut kommt.

Schon mal ein Foto gemacht, wenn man die Hände nicht freihat? Ich hab mit der Nase den Auslöser gedrückt, kein Scherz :D

Deutlich zu sehen der Abdruck von der Stechhilfe
Zum Glück brauchen die Messgeräte heutzutage ja wenig Blut, viel mehr hätte ich da auch wirklich nicht herausbekommen. Aber ich muss sagen, dass ich wirklich gar nichts von dem Stich gespürt habe!
Man sollte diese Methode der Blutgewinnung allerdings nicht machen, wenn man mit schnellen Veränderungen des Zuckers rechnet (Hypos, Essen, Sport) da dann wohl der Wert nicht so exakt ist da es sich nicht um kapilläres Blut handelt. Aber so für zwischendurch vielleicht zum Finger schonen ganz okay.
Mein Messergebnis im Vergleich zur Messung aus der Fingerspitze war übrigens völlig okay, 125mg/dl im Vergleich zu 131mg/dl.

Messergebnis am Handballen

Vergleichsmessung aus der Fingerkuppe

Messergebnis an der Fingerkuppe
Was ich noch mal ausprobieren muss ist, ob es vielleicht einen Vorteil hat am Handballen zu messen, wenn man im Winter kalte Finger hat. Dann müsste es ja einfacher sein, am Handballen Blut zu gewinnen als an der steif gefrorenen Fingerkuppe.

Habt ihr das auch schon mal ausprobiert? Oder misst vielleicht sogar jemand regelmäßig an alternativen Körperstellen?

Montag, 27. Oktober 2014

Total durchgeknallter Jubiläumspost :)


So, ich kann es selber ja kaum glauben aber dies hier ist tatsächlich mein 50. Post auf diesem Blog! Das mag ja jetzt gar nicht nach so viel klingen, aber mich macht es trotzdem stolz, dass ich schon so lange imemr mal wieder an diesem meinem Blog arbeite und nicht zwischendurch das Handtuch geworfen habe weil ich mit meinem Geschreibsel unzufrieden bin oder weil mich das Thema Diabetes doch mal wieder so durcheinandergebracht und aufgewühlt hat, dass ich nicht mehr weiterschreiben wollte.

Themenwechel. Eben laufen die ersten Folgen der neuen "The Walking Death"- Staffel im Fernsehen, leider kann ich diese absolut großartige Serie aber alleine nicht gucken weil ich dann vermutlich vor Angst sterben würde. Ganz im Ernst, meine Freunde lachen sich halb tot dass ich mich tatsächlich vor Zombies fürchte aber in meinem manchmal vor Fantasie überbrodelnden Gehirn ist so eine Zombieapokalypse leider total realistisch. Ich glaube auch an das Monster unter dem Bett und kann auf gar keinen Fall Nachts im Dunkeln einen Fuß aus dem Bett hängen lassen!

Wer jetzt schon denkt "Okay, die Alte hat voll einen in der Schüssel" der sollte vielleicht einfach meinen 51. Post abwarten, dann auch wieder mit einem vernünftigen Inhalt (vielleicht). Für alle anderen werde ich mich jetzt quasi als "Jubiläumspost" und passend kurz vor Halloween, heute mit folgendem Thema befassen:

Würde ich als Diabetiker eine Zombieapakalypse überleben? 

Okay, Szenario ist folgendes: aus welchem Grund auch immer haben sich 90% der Menschheit mit einem Zombievirus infiziert, wenige sind noch gesund und "normal" ;).
Die erste Frage die ich mir natürlich stellen muss, ist die, wie ich denn wohl an mein absolut lebenswichtiges Insulin kommen würde. Das normale Leben und jegliche Ordnung ist zusammengebrochen, also müsste ich vermutlich nur in eine Apotheke einbrechen und mich dort einfach bedienen. Vorsichtshalber würde ich möglichst viel Insulin mitnehmen, auch verschiedene Sorten, man weiß ja nicht wann es Nachschub geben wird.
Mit meiner Pumpe bin ich natürlich ziemlich schlecht für so ein Szenario gerüstet, also würden in meinem Rucksack auch noch viele Einmalspritzen ihren Platz finden, diese erscheinen mir das universellste Mittel, um meine Insulinversorgung erst mal sicherzustellen. Das einzige, wozu die Pumpe dann vermutlich taugen würde, wäre sie wild am Katheterschlauch über den Kopf kreisen zu lassen und damit angreifende Zombieherden abzuwehren.

Testgerät und Streifen sind vermutlich unnötiger Ballast, besser möglichst noch Traubenzucker mit einpacken, da ich ja wohlmöglich viel rennen muss und nicht immer was zu essen bekomme.
Da ist man schon benachteiligt als Diabetiker, so ein Zombie nimmt aller Wahrscheinlichkeit nach keine Rücksicht darauf, dass ich gerade eine Hypo habe...
Auch wenn es lange Zeit nur wenig oder gar nichts zu essen gibt, wird das vermutlich schwierig. Vielleicht ist es besser, gar kein Basalinsulin zu spritzen? Allerdings kann ich ohne Messgerät auch nur schwer abschätzen, was ich jetzt korrigieren muss... hm. Wird eh alles nur eine Zeitlang funktionieren. Weil erstens bin ich kein besonders ausdauernder Läufer. Wenn ich nach 500 Metern keuchend zusammenbreche, muss ich mir wohl über Langzeitschäden keine Gedanken mehr machen.

Die meisten solcher Filme spielen ja immer in Amerika. Wäre vermutlich in Deutschland langweilig, weil es deutlich schwieriger ist, an Waffen zu kommen! (Was ich gut finde! Bloß ist das eben für eine Zombieapokalypse nachteilig...) Schießen kann ich allerdings auch nicht. Mein Bruder hat immer versucht, mich für CounterStrike und solche Spiele zu begeistern, allerdings habe ich da immer so schlecht geschossen, das meine Gegner eher vor Lachen gestorben sind -.- Ich hab einmal allerdings überlebt, weil ich mich einfach versteckt und aus allem raus-gehalten habe ;) Das wäre also auch in unserem Szenario hier mein Plan.

Angenommen, ich würde tatsächlich irgendwo einen sicheren Unterschlupf finden, könnte meine Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser einige Zeit sicherstellen: Meine Chancen stünden wohl denkbar schlecht. Denn irgendwann würde ich kein Insulin mehr finden. Und das wäre es dann vermutlich für mich gewesen. Andererseits, ich möchte gar nicht einer der letzten überlebenden Menschen sein, glaube ich. Erstmal wird es ja schrecklich einsam und dann könnte ich diese Angst vermutlich nicht aushalten. Ich kann das ja schon vor dem Fernsehbildschirm kaum ertragen, wie soll ich denn dann in der Realität damit zurechtkommen, dass ein schnaufender, grollender Zombie an meiner Zimmertür kratzt? (Urgh, leider kriege ich bei der Vorstellung schon Angst und muss beim tippen ständig über meine Schulter gucken...!)

Vielleicht sollte ich besser möglichst früh selber ein Zombie werden. Dann müsste ich vor denen keine Angst haben und stünde quasi auf der "Gewinnerseite" ;)  Zombies brauchen bestimmt auch kein Insulin, wenn alles an dir eh schon gammelt, musst du dir um ein Diabetisches Fußsyndrom mit Sicherheit keine Sorgen machen. Und ich würde auch versuchen, auf jemanden Rücksicht zu nehmen, der während des Wegrennens hektisch die Plastikverpackung vom Traubenzucker abpfriemelt. Schließlich schmeckt so ein mit Zucker unterversorgtes Gehirn bestimmt auch nicht besonders gut :D


Montag, 20. Oktober 2014

Das braucht doch keiner?!


Ich bin ja seit fast 19 Jahren Diabetikerin und immer wieder fällt mir auf, dass es Dinge gibt, die einem irgendwann mal als "für einen Diabetiker absolut unverzichtbar" angepriesen wurden. Viele dieser Gegenstände oder Verhaltensweisen sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden, manche nur zeitweise, andere bis heute.
Hier als einmal meine Stellungnahme dazu:

Traubenzucker
Wofür gedacht: Schnelle Behandlung einer Hypo

Vorteile:  Wirkt schnell, klein, leicht zu transportieren, auch nach einem 60 Grad Waschgang noch funktionsfähig wenn dann auch (noch) weniger schmackhaft, mittlerweile in mehreren Geschmacksrichtungen zu haben

Nachteile: hängt einem irgendwann zum Hals raus, krümelt, staubt, wird hart, gar nicht so günstig, 

Meinung: meine Eltern haben mich damals immer versorgt, dann habe ich ihn lange Jahre absolut gehasst. Aktuell für unterwegs mein absoluter Favorit bei Hypos. 



Tupfer
Wofür gedacht: zum Blutstropfen vor und nach der Blutzuckermessung abwischen

Vorteile: hygienisch, sauber, klein, man schmiert kein Blut irgendwo hin, 

Nachteile: muss man dabei haben, man muss ein zusätzliches Produkt verschreiben lassen oder kaufen, zusätzlicher Müll der in Handtaschen und Wohnung herumfliegt

Meinung: Überflüssig! Den winzigen Blutstropfen den man heutzutage für die Messung braucht kann man danach auch eben ablutschen, auch nicht ekliger als Nägelkauen meiner Meinung nach.

An dieser Stelle sollte ein Foto stehen, aber ich besitze nicht einen einzigen Tupfer den ich für euch fotografieren könnte :D

Desinfektionsmittel
Wofür gedacht: zur Reduzierung der Keimzahlen auf der Haut bevor man einen Katheter oder Sensor legt

Vorteile: geringeres Risiko einer Infektion, eventuell kleben die Pflaster besser

Nachteile: muss bestellt und/ oder gekauft werden, riecht unangenehm, ist kalt auf der Haut (wirklich! Das stört mich schon ganz schön wenn ich es mir auf den Bauch sprühe!), für unterwegs müsste man es abfüllen oder kleine Fläschchen bestellen aber trotzdem noch ein Teil mehr zum rumtragen oder vergessen;)

Meinung: Steinigt mich, aber ich benutze es nicht! Ich trage meine Pumpe seit fast 14 Jahren und habe davon 13 Jahre nicht desinfiziert und noch nie eine Entzündung oder einen Abszess gehabt. Vielleicht einfach Glück und auch keine Empfehlung zum nachmachen. Ich habe eine alte Flasche hier stehen, damit reinige ich die Haut bevor ich mir einen Sensor setze. Allerdings vor allem, weil ich dann hoffe, dass das Pflaster besser klebt ;)

Man beachte das Ablaufdatum: 2011 ;D
Küchenwaage
Wofür gedacht: Zum Gramm- genauen abwiegen von Lebensmitteln

Vorteile: Naja, man weiß was die Dinge wiegen und kann den Kohlenhydratgehalt relativ genau bestimmen, bietet sich auch an, wenn man einen Kuchen backt oder andere Gerichte, bei denen die Menge stimmen sollte
Nachteile: muss man kaufen, nimmt Platz in der Küche weg, hat irgendwie ein Image von "Spießer" und "Erbsenzähler", man könnte denken der Besitzer wäre nicht so geübt im KE/BE- Schätzen?! Batterien könnten leer werden

Meinung: Meine Eltern haben jahrelang alles exakt für mich gewogen. Dann kam der ärztliche "Freibrief" dass schätzen ausreichen würde und die Waage verstaubte im Schrank. In meiner eigenen Wohnung gab es gar keine, mittlerweile hab ich eine eigene und sie ist mir schon wichtig! Ich wiege nicht alles, aber manchmal möchte ich einfach kontrollieren, ob mein Augenmaß noch stimmt (Wer immer noch denkt, ein Brötchen hätte 2 BE der sollte sich dringendst (!!!) eine Waage und ein Brötchen kaufen!) :D. Auch Lebensmittel wie Nudeln und Reis wiege ich gerne. Da ich alleine lebe und nur für mich koche auch kein Problem

Wie man sieht, wird diese Waage auch fleißig benutzt. Und vor dem nächsten Foto mache ich sie auch sauber ;)

Austauschtabelle
Wofür gedacht: um den Kohlenhydratgehalt von Lebensmitteln nachzuschlagen und dann die KEs/ BEs zu berechnen

Vorteile: Man muss sich nicht alles merken oder: wer sich nicht alles merken kann, der kann nachlesen

Nachteile: häufig ist gerade das Lebensmittel was man nachschlagen will nicht drauf, alle Leute gucken erstmal, was da für ein Poster in der Küche hängt;)

Meinung: die Austauschtabelle hat bei mir die selbe Karriere wie die Waage hinter sich: Erst unverzichtbar, dann vergessen und nun mir einem Comeback wieder eingezogen ;) Ich kann mir nämlich leider ständig nicht merken, wie viel Gramm Nektarine oder Birne eine KE haben ;D

Meine Tabelle am Küchenschrank. Aus der Klinik in Mergentheim
Meine Alternative für unterwegs: Eine Übersicht in meinem Filofax. Besonders die Weihnachtssüßigkeiten und Weihnachtsmarktspezialitäten kann ich mir von einem Jahr auf das nächste einfach nicht merken -.-

Messgeräte- Taschen
Wofür gedacht: zum sicheren Transport der Mess- Utensilien 

Vorteile: alles in einer Tasche, alles griffbereit (?!)

Nachteile: überwiegen langweilig schwarz, oft von der Aufteilung wenig durchdacht und eigentlich zu knapp bemessen, 

Meinung: Mag ich nicht! Sieht mir einfach viel zu sehr nach "Hilfe ich bin ein medizinisches Gerät" aus, zu wenig Platz um alles unterzubringen, laaaangweilige Farbgestaltung (wobei: Schwarz ist keine Farbe, oder?)

Diverse Messgerätetaschen sammeln sich an und fristen ein ungeliebtes Dasein.

Diabetikersüßigkeiten
Wofür gedacht: Um Diabetikern auch den "Genuss" von Schokolade, Keksen oder Weingummi gönnen zu können, mittlerweile ich die Kennzeichnung verboten

Vorteile: war das einzige Süße was ich lange Zeit überhaupt essen durfte, ich mochte sie! An viele der Schokoriegel habe ich nur gute Erinnerungen und ich würde sie eigentlich auch heute gerne nochmal verkosten :)

Nachteile: war total teuer und häufig recht fettig, aus heutiger Sicht überflüssig bis nachteilig, begrenzte Auswahl, das Weingummi verursachte schnell ganz ganz üble Verdauungsbeschwerden

Meinung: Naja, gibts heutzutage ja offiziell nicht mehr. Aber zB hat die bekannte Weingummifirma ein "Wellness- Lakritz" herausgebracht, mit Stevia gesüßt. Auch sehr teuer, aber wirklich gut! Und nur knapp eine KE pro Tüte... da greife ich ehrlich gesagt schon gerne mal zu.

Und auch hier: Leider kein Foto verfügbar...


Dienstag, 14. Oktober 2014

Technikabhängig?!


So, der Enlite- Sensor läuft jetzt den dritten Tag und mittlerweile auch wirklich perfekt. Das macht mir wieder vieles wesentlich einfacher und meine Werte sind heute auch wieder wesentlich besser gewesen!

Stellt sich nur eine Frage:

Kann ich gar nicht mehr ohne Sensor? Bin ich durch die permanente Überwachung jetzt so verwöhnt, dass ich mich ohne so hilflos fühle, dass ich meine Therapie nicht auf die Reihe bekomme?

Fakt ist: Mit Sensor fühle ich mich besser. Ich zweifele ja immer noch sehr schnell an meiner Einstellung, diesen Knacks bin ich in dem letzten Jahr noch nicht losgeworden. Wenn ich anfange zu zweifeln, komme ich ganz schnell in diesen Teufelskreis, dass ich mich selbst auch in Frage stelle.
Wenn ich keinen Sensor trage, habe ich nur diese punktuellen Einblicke in den Blutzuckerverlauf und wenn dann da ein hoher Wert bei ist, denke ich direkt, dass die Werte die ganzen Stunden davor und danach auch so "schlecht" waren. Obwohl ich das gar nicht weiß!
Wenn ich einen Sensor trage, dann sehe ich im Zweifel auch mal einen Tag lang viele hohe Werte, aber ich erkenne auch Muster im Verlauf. Ich fühle mich weniger ausgeliefert. Und wenn die Werte im Zielbereich sind, ist das für mich eine permanente Bestätigung und total gut für mein Selbstwertgefühl.

Aber gerade hier liegt doch das Problem: Mein Selbstwert sollte nicht von meinen Blutzuckerwerten abhängen! Ich sollte mich nicht so schlecht fühlen, wenn es mal nicht so gut läuft.

Ich würde mir dazu vermutlich nicht so viele Gedanken machen, wenn ich permanent einen Sensor tragen würde. Da ich meine Enlite- Sensoren aber selbst zahlen muss, bleiben mir momentan nur die verbleibenden drei Sensoren, bis ich wieder ohne zurecht kommen muss. Deshalb war ich ja von der Studie auch so beeindruckt und begeistert! Die Vorstellung, in Zukunft ein ganzes Jahr lang einen Sensor im Oberarm zu tragen, ist für mich immer noch die Ideallösung.

Und eigentlich ist es Quatsch! Ein Sensor ändert ja nichts am Blutzucker. Spontan würde ich sagen, dass ich mit dem Sensor auch nichts anders mache als ohne, aber ganz objektiv betrachtet ist scheinbar genau das Gegenteil der Fall. Deshalb muss ich jetzt herausfinden, WAS ich anders mache, wenn der Sensor permanent meinen Blutzucker misst. Und wie ich dafür sorgen kann, dass es auch ohne geht. Weil eigentlich würde ich gerne unabhängig sein. Natürlich geht es nicht ohne Insulin und ohne Blutzuckermessen. Aber das ich abhängig von einem kleinen Sensor sein soll, dass passt mir nicht. Ich möchte ihn als Zusätzliches Feature, nicht als einzige Option.

Also werde ich weiter üben und versuchen, den Dingen auf de Grund zu gehen. Schließlich sind Sensoren eine neue Technologie, viele Erfahrungen zu den psychischen Auswirkungen haben wir noch nicht. Aber ich würde mich freuen, wenn Ihr mir von euren Erfahrungen und Erlebnissen berichtet.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Auf der Blutzucker- Achterbahn


Wie schon berichtet, läuft es bei mir Blutzuckertechnisch aktuell nicht wirklich rund. Seit meine implantierten Sensoren nicht mehr arbeiten, kriege ich es einfach nicht mehr auf die Kette. Es ist aber auch wieder so schrecklich umständlich geworden alles!

Deshalb habe ich gestern meinen Enlite- Sensor wieder hervorgekramt. Schließlich habe ich noch 5 Sensoren ungenutzt gehabt und wollte diese nun wenigstens aufbrauchen, denn besser werden sie durch längere Lagerung sicher nicht.

 


Naja nur leider frustriert mich der Sensor auch. Ich habe ihn zum ersten Mal mit Kinesiotape fixiert, in der Hoffnung dass er lange lange durchhält. Mal abwarten. Laufen tut er schonmal, allerdings hat er mich die erste Nacht ständig wegen angeblicher Hypos geweckt. Tatsächlich lag der Wert jedoch ausnahmsweise mal bei perfekten 100 bis 120mg/dl.

Und als ich dann heute beim Radfahren auf dem Weg nach Hause wirklich nicht gut fühlte, offenbarte mein Messgerät das hier:

Der Sensor zeigte zu dieser Zeit übrigens entspannte 89 an...

Hm, nun bei 27mg/dl ist es wohl nicht ungewöhnlich, sich nicht ganz fit zu fühlen. Schnell 4 KE Traubenzucker gemampft, kurz gewartet und dann weiter nach Hause. 
Nicht dramatisch, aber es nervt! Ich hab in der letzten Zeit meine Werte beinahe perfekt im Zielbereich halten können, aber momentan ist es eine einzige Achterbahn. 

Im Laufe des Nachmittages hat sich der Sensor scheinbar endlich eingewöhnt, seitdem passen die angezeigten Werte mehrheitlich.
Hoffentlich wird die nächste Nacht ruhiger... 

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gedanken zur Nacht


Wir stehen ja kurz vor einem langen Wochenende, für mich als "fast- fertige" Studentin ist das vermutlich weniger spannend, als wenn ich jeden Tag arbeiten würde ;)

Aber ich bin dieses mal auch mit ein paar Freunden für einen Kurzurlaub verabredet. Wir werden das Wochenende an der Mosel verbringen (ja, genau da, wo ich auch mit dem Rad gefahren bin ;) ).
Eben habe ich die ersten Sachen zusammengepackt, vor allem schon mal den ganzen Diabetes- Kram abgezählt und sicher verstaut. Hierbei ist mir (mal wieder) ein Gedanke gekommen, der vermutlich eigentlich völlig überflüssig ist, vielleicht aber auch schon den einen oder anderen auch beschäftigt hat.

Immer wenn ich mir ein Zimmer teile (ich lebe ja ansonsten leider alleine...) mache ich mir im Vorhinein schon Gedanken dazu, ob ich vielleicht meinen Zimmernachbar nachts störe. Also jetzt im speziellen wegen dem Diabetes, nicht weil ich schnarche oder so :D

Aber es ist ja schon so: Zuhause messe ich nachts schon recht häufig, bestimmt jede zweite Nacht, manchmal wenn es besonders schlecht läuft, auch jede Nacht. Das alleine ist schon etwas, was ich ir natürlich verkneife, wenn ich nicht alleine schlafe. Häufig ist das etwas, auf das ich ja recht einfach verzichten kann, ich messe ja nicht aus Sicherheitsgründen, sondern weil ich herausfinden will, wann ich wie ansteige mit dem Blutzucker.

Schwieriger ist es bei Hypos oder Hypers. Wenn ich nachts unterzuckert bin, muss ich ja nun einmal was essen. Zuhause mach ich mich dann auf den Weg zum Kühlschrank und hole mir Saft oder was da sonst noch so leckeres wartet ;) Unterwegs, wenn ich nicht alleine bin, deponiere ich ganz gezielt den Traubenzucker neben meinem Bett. Nicht, um besonders schnell gegen eine Hypo vorgehen zu können, sondern vor allem, um den oder die andere/n nicht zu stören.

Noch unangenehmer finde ich eigentlich, wenn ich abends/ nachts viel zu hoch liege. Ihr kennt das ja alle, eine Pizza falsch berechnet, abends vielleicht einen bis mehrere süße Cocktails gehabt und mit dem Insulin vorsichtig gewesen und man hat ne grässlich hohe Zahl auf dem Messgerät.
Bis die Korrektur wirkt, dauert es. Man hat erst einmal viel Durst, und was rein kommt, muss irgendwann auch wieder raus. Ich hasse es, wenn ich dann die ganze Nacht immer wieder auf die Toilette muss und dabei das Gefühl habe, jemand anderen zu stören!

Vermutlich würden meine Freunde jetzt sagen, dass das doch Quatsch ist, dass ich da doch nichts für kann und sie das gar nicht stört.
Und trotzdem sind das die Momente, in denen ich mich mit meinem Diabetes als Belastung für andere empfinde. Und das ist, bei allem Verständnis, für mich irgendwie belastend.

Auch das CGM fand ich in dieser Zeit nicht hilfreich, schließlich werde ich von den Alarmen erst wach, wenn die Pumpe schon in den "Holen sie einen Notarzt"- Orgelmodus gegangen ist. Da war mein implantierter Sensor mit iPod Anbindung herrlich, am iPod einfach den Ton aus und der Transmitter hat mich durch Vibration geweckt. Aber auf dieses Meisterstück muss ich ja nun wieder verzichten.

Das ist der Grund, weshalb ich bei solchen Ausflügen mit Übernachtungen immer besonders versuche, meinen Blutzucker in einem normalen Bereich zu halten.
Und wie das meistens so ist, klappt es ausgerechnet dann besonders schlecht -.-

Alternative: Schlafen in der Küche??? ;)


Euch allen ein schönes langes Wochenende und einen schönen Feiertag!

That`s life

Okay, gestern war ich noch ziemlich frustriert und hatte auch ein wenig Sorge vor meiner Augenarztroutineuntersuchung. Aber alles ist GUT!
Der Arzt war sogar richtig nett (ich hab noch nie einen netten Augenarzt gehabt!) und meinte, alles richtig super, er könnte überhaupt nichts an Folgeschäden sehen, meine Augen sind auch nach fast 19 Jahren noch wie die eines Nicht- Diabetikers :D Bloß das ich leider absolut Kurzsichtig bin, aber dafür muss ich mich bei meiner Mama und meiner Oma bedanken ;)